PROJEKTE

PROJEKTE

Hier finden Sie eine Übersicht unserer aktuell laufenden größeren Projekte. Neben dem Kurzüberblick existieren zu den Projekten meistens eigene Websites mit umfassenderen Informationen und Hintergründen. Weitere wissenschaftliche Vertiefungen und praxisorientierte Einblicke in unsere Arbeit finden Sie auch auf der thematisch gegliederten Medienseite.

1. Streitförderer

Für eine demokratische Streitkultur


Wir beschäftigen uns seit vielen Jahren mit unserer Demokratie.

Immer wieder suchen wir nach Antworten auf die Frage, wie Vielfalt und Zusammenhalt ausbalanciert werden können. Eine Antwort: Dafür braucht es den Mut für offene Auseinandersetzungen, es braucht den Mut zum Streiten.

 

Ab Mitte 2024 wird es deshalb ein Projekt mit dem Titel "Streitförderer" geben. Im Fokus stehen bei dem geplanten Projekt diese Ziele:

 

  • Souveränität bei Streitgesprächen über politische und gesellschaftliche Themen
  • Befähigung zur Unterstützung und Moderation bei Streitgesprächen zwischen anderen Personen und in Gruppen
  • Befähigung anderer Personen zum souveränen Führen von Streitgesprächen
  • Befähigung zur Umsetzung von Veranstaltungs- und Fortbildungsformaten im eigenen Verband/Verein


Zur Projektvorbereitung wurden im Sommer 2023 im Rahmen eines Forschungsprojekts gemeinsam mit Studentinnen und Studenten 50 Interviews mit Bürgerinnen und Bürgern geführt. Aus diesen Interviews zum Thema Streit ist ein Buch entstanden, welches die problematischen Konsequenzen von Streitvermeidung und feindseligem Streit illustriert. Darauf aufbauend ist dargestellt, welche Qualitäten einen Streitförderer ausmachen sollten.


 

Wenn Sie an dem Projekt mitwirken möchten, freuen wir uns über eine Mitteilung. Informieren Sie sich auf unserer Website www.streitfoerderer.de und abonnieren Sie dort unseren Newsletter.



2. Lange Nacht der Demokratie

"Lange Nacht der Demokratie" am Wochenende vor dem Tag der Deutschen Einheit in Bayern


Die "Lange Nacht der Demokratie" ermöglicht Inspiration, Begegnung sowie Reflexion zur Bedeutung von Demokratie. Das Projekt fragt: Was hält unsere Gesellschaft zusammen – in der Kommune, in Bayern, in Deutschland und in Europa? Schirmherrin für Bayern ist Ilse Aigner MdL, Präsidentin des Bayerischen Landtags.


Die Lange Nacht der Demokratie fand erstmals vom 2. auf den 3. Oktober 2012 mit über 350 Personen in der Neuen Stadtbücherei in Augsburg statt. Im Jahr 2018 wurde sie als Projekt des Wertebündnisses Bayern in zehn Kommunen zeitgleich vom 15. auf den 16. September (Internationaler Tag der Demokratie) durchgeführt.



Die Lange Nacht der Demokratie 2021 fand ebenfalls am 2. Oktober statt - ein Jahr später als ursprünglich geplant, in über 30 Kommunen in Bayern. Leuchtturmaktion 2021 war das Demokratie*Rad - politische Bildung in den Gondeln des Riesenrads im Werksviertel-Mitte in München mit über 3.000 Besucher*innen. Im Vorfeld gab es monatliche Veranstaltungen (Teaser) in einzelnen Kommunen und gleichzeitig als Livestream. Die Lange Nacht wird vom Wertebündnis Bayern in Kooperation mit dem Netzwerk Politische Bildung Bayern verantwortet. 2022 beteiligten sich rund 25 Kommunen aus allen Regierungsbezirken Bayerns.


Die nächste Lange Nacht der Demokratie findet am Wochenende vor dem Tag der Deutschen Einheit 2024 statt - dieses Mal werden weitere Bundesländer mit am Start sein.


Seit nun 10 Jahren wird das Konzept erfolgreich in Bayern umgesetzt. Eine umfassende Publikation stellt nun Konzept, Erfahrungen und zahlreiche Umsetzungsbausteine vor; das Buch möchte anregen, das Format vor Ort auch in anderen Bundesländern umzusetzen.


Weitere Informationen und Bestellmöglichkeiten finden Sie im Buchflyer.


3. Dorfgespräch. Wir haben uns ja gerade noch gefehlt.

Wertedialoge und Streitkultur im ländlichen Raum.


Im Projekt Dorfgespräch wird in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Netzwerk Politische Bildung Bayern seit 2017 im ländlichen Raum durch wertebasierte Dialoge und streitbare Auseinandersetzung eine 'Dorferneuerung in den Köpfen' angestrebt, die zur Gestaltung eines neuen demokratischen Wir führt und die Vielfalt von Dorfgemeinschaft als Ressource begreift. Dabei ist die Verdeutlichung des Innovationspotentials des ländlichen Raums in Hinblick auf reale Veränderungen (Anpackkultur) zentral.


Das Projekt wurde in drei Modellkommunen im Landkreis Rosenheim in Bayern erprobt - hier wurde es 2022 im Rahmen der Zertifizierung zur Bildungsregion in Bayern als Leuchtturmprojekt vorgestellt ; in weiteren Dörfern wurden themenbezogene Varianten zur Europawahl, zu politischen Versammlungen und Bürgerversammlungen umgesetzt und auch Umsetzungen in der Stadtteilarbeit erprobt. Die Erkenntnisse wurden in einer theoretisch fundierten Praxishandreichung im Verlag der Stiftung Mitarbeit veröffentlicht, die Anfang 2022 in zweiter überarbeiteter und erweiterter Auflage erschienen ist. Die Erfahrungen der letzten drei Jahre, Variationsmöglichkeiten zur Methodik, Umgang mit Rechtspopulismus und eine aktualisierte gesellschaftliche Verankerung sind mit eingeflossen. Vorgestellt wird die Neuauflage im aktuellen Newsletter der Stiftung Mitarbeit.


Offline- und Online-Weiterbildungen etablieren seit 2018 ein Netzwerk von 'Dialogmoderator*innen', die den Ansatz in Eigenregie weiter umsetzen. Es wurden und werden Dorfgespräche vom Kooperationspartner DisKurs e.V. in 10 Gemeinden in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt - gerade auch im Kontext von Parolen und Populismus - umgesetzt. In diesem Projekt werden insbesondere visuelle Elemente und Videos für die Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt. In Sachsen führt das Erich-Kästner-Haus 2021 ebenfalls Dorfgespräche auf Basis ihres MuseumsMobil durch. In Kronach in Bayern finden seit 2021 virtuelle Dorfgespräche Online statt. m Rahmen der Modellregion Engagiertes Land der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) begleiten wir die Freiwilligenagentur pack ma's zum Aufbau eines Vereinsnetzwerks im im bayerischen Landkreis Rottal-Inn. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft fördert seit einiger Zeit explizit Soziale Dorfentwicklung. In diesem Kontext sind wir zusammen mit dem Amt für ländliche Entwicklung Unterfranken in der Gemeinde Dingolshausen seit Mitte 2023 tätig. Daneben haben Ansätze des Dorfgesprächs Eingang gefunden in Projekte des Programms Miteinander reden der Bundeszentrale für politische Bildung.


4. Profil zeigen! Für eine starke Demokratie.

Kooperationsprojekt zur Streitkultur an Schulen


Das Netzwerk Politische Bildung Bayern und die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit kooperieren in einem Projekt zur Stärkung der Streitkultur (2020-2023 - Verlängerung bis Herbst 2024). Profil zeigen! Für eine starke Demokratie. bietet Workshops sowie Weiterbildungen, Handreichungen und Kurzfilme für bayerische Gymnasien, Realschulen, Mittelschulen, Berufsschulen, FOS und BOS entwickeln. 65 ausgebildete Multiplikator*innen bieten abwechslungsreiche, interaktive und motivierende Formate für Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern an, die 'Demokratie als Lebensform' in den Mittelpunkt stellen. Empfehlungen zur weiteren Auseinandersetzung mit Themen rund um Stammtischparolen, Fake News und Hate Speech bieten kommentierte Links zu Publikationen, Videos und sozialen Medien an, die sich für Lehrer*innen wie auch Schüler*innen gut eignen.


65 Multiplikator*innen wurden in vier Runde in Online Schulungen für ihre (Online)-Einsätze an bayerischen Schulen fortgebildet. Dazu wurde eine umfassend weiter entwickelte konzeptuelle und methodische Handreichung zur Verfügung gestellt. Die Resonanz an bayerischen Schulen ist sehr gut - seit Frühling 2022 finden wieder viele Präsenzseminare statt.


In der neuen Projektphase 2023/2024 werden Fragen von Macht, Privileg und Diskriminierung sowie Safe Spaces als Voraussetzung für gute politische Bildung in den Mittelpunkt gestellt; Mitglieder des Netzwerks und Projektleitung werden dazu einen Wissens- und Reflexionsprozess unterlaufen, außerdem wird ein Awareness-Team als Anlaufstelle bei entsprechenden Herausforderungen eingerichtet.


5. Qualitätsstandards für Argumentationstrainings

Internationale Fachtagung zur Vernetzung und Qualitätssicherung


Im Rahmen eines Vernetzungsprojekts zu Argumentationstrainings, welches durch die Bundeszentrale für politische Bildung gefördert und durch die Österreichische Gesellschaft für Politische Bildung unterstützt wurde, entwickelte das Netzwerk Politische Bildung Bayern in enger Abstimmung mit dem Entwickler der Argumentationstrainings gegen Stammtischparolen, Prof. Dr. Klaus-Peter Hufer, einen Ansatz zur gemeinsamen Qualitätssicherung.


In umfassenden Expert*inneninterviews wurden sowohl Programmentwickler*innen, Trainer*innen und Multiplikator*innen als auch Institutionen befragt, welche regelmäßig Argumentationstrainings anbieten.
Für einen erweiterten gesellschaftspolitischen Blick von aussen wurden ebenfalls Autorinnen und Autoren befragt, die aktuelle Publikationen zu Fragen der Verfasstheit von Demokratie und der Notwendigkeit einer neuen Auseinandersetzung über Werte in der Demokratie vorgelegt haben.

Insgesamt wurden rund 100 Anbieter und Personen im internationalen Bereich identifiziert und über 40 ausführliche telefonische oder persönliche Interviews geführt.


Auf einer internationalen Fachtagung 2018 wurden zehn Institutionen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg vernetzt und auf dieser Basis gemeinsam Qualitätsstandards für Argumentationstrainings erarbeitet,  um die Professionalität dieses  Ansatzes in seiner Umsetzung voran zu treiben. Außerdem wurde ein Film mit Statements der Beteiligten gedreht.


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